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Abverkauf statt „Sale“!

Warum gibt es bei uns zur Ausverkaufszeit immer mehr „englisch-sprachige“ Auslagen?

Ein Bummel  durch d i e Einkaufsstraße des Steirer-Landes, die Grazer Herrengasse, verdeutlicht, dass wir uns offensichtlich mit englisch-sprachigen Schaufenstern abgefunden haben. Warum heißt es eigentlich immer öfter „SALE“ statt Abverkauf. Internationale Ketten wie die Textilhändler H&M, oder Zara  aber auch einheimische Ketten wie Humanic und Stiefelkönig werben in der Ausverkaufszeit mit dem Schlagwort „SALE“! Machen sich die Händler überhaupt keine Gedanken mehr, ob das auch verstanden wird?

Manche Geschäfte texten überhaupt schon mit ganzen englisch-sprachigen Textteilen. Etwa die Firma „Cadenza“ in der Herrengasse, die komplett in Englisch ihre Produkte bewirbt („End of Season Sale up to – 30 %“). Selbst traditionelle heimische Geschäfte - wie das Geschirrgeschäft Klammert - bedienen sich bei der Anpreisung ihrer Produkte im Englischen. (Klammert beschriftet etwa seine Wühl- und Verkaufskisten von günstigem Küchenartikel mit „cooking“ und „dining“)

Manche Firmen meinen wohl mit der Verwendung von englisch-sprachigen Werbetexten, die Touristen anzusprechen und somit vielleicht bessere Verkaufszahlen zu lukrieren. Nur wie das Textilgeschäft Monsoon im Rathaus zeigt, welches Ende August seine Pforten schloss, garantieren auch Ankündigungen wie „Sale up to 50%“, nicht den Erfolg. Es gibt aber auch Ausnahmen: Die internationale Kette Benetton warb zur Ausverkaufszeit in Deutsch („Reduziert bis 50 %“) auch die Textilkette Mango. Es geht also auch in Deutsch!

Es bleibt ein für unsere Muttersprache eher durchwachsenes Fazit der Ausverkaufszeit. Geschätzte 80 % der Geschäfte in der Grazer Herrengasse warben in Englisch zur Ausverkaufszeit! Gewollt? Konzernvorgaben übernommen? Bewusst gelenkt? Oder der Anima der erwünschten Internationalität unserer Heimatstadt geschuldet?

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