Sprachpanscher

Braucht die „Steirerin“ Anglizismen?

Eine Zeitschrift für die modebewusste Steirerin, brilliert vor allem durch zahllose Anglizismen.

Anglizismen-Tatort „Steirerin“: Wenn die Herausgeberin der Modezeitschrift „Steirerin“, Frau Uschi Fellner, auf ihrer „Editor´s Page“ Modetipps gibt, weiß man wie dieses Magazin gestrickt ist. Rubrik-Titel dieser Herausgeberseite?: „Look at me!“: Was den „Steirerinnen da empfohlen wird? Eine „soft skill“ Seidenbluse, eine Jacke die ein „Military-Must“ ist, eine schicke „Basecap“ als „Blooming Head“ dazu eine Designer-Tasche die als „Butterfly Bag“ firmiert mit einem schlichten Kamm, der als „Flowercomb“ für „Flowergirls“ angepriesen wird. Nicht zu vergessen die „colorful“ Textilpumps. Die „Style“-Seiten eröffnen der Leserin „Beautiful new Shoes“ und „Look!@Trends“ mit modischen „News“ sowie Farbempfehlungen zwischen „Blue 4 you“ und „Green World“. Natürlich darf auf den „Beauty Seiten“ ein „Beauty-Check“ und ein Interview mit einer „Powerfrau“ nicht fehlen. Zum Schluss gibt’s nochmal einen Einblick in die Welt der Herausgeberin Uschi Fellner. „look! into my life“ heißt ihre letzte Botschaft im Magazin.

Fellners letzte Zeilen: „Schreiben Sie mir Ihre Meinung: uschi.fellner@looklive.at“ Das IGM-Vorstandsmitglied Dr. Jürgen Siegert hat das getan. Hier sein Leserbrief:

An die Chefredaktion des Magazin „Steirerin“
Ihr Magazin würde sämtliche Wettbewerbe gewinnen! Zumindest jene, welche Zeitschrift die meisten Anglizismen verwendet!
Da die STEIRERIN aber ein derart gut gemachtes, sowohl inhaltlich als auch in der Aufmachung hervorragendes Magazin ist, möchte ich doch in meiner Kritik freundschaftlich, sachlich und konstruktiv bleiben:
Warum haben Sie es nötig, Ihren vor allem steirischen Leserinnen und Lesern die gut geschriebenen Texte mit unglaublich zahlreichen Anglizismen und Amerikanismen „anzureichern“? Sollten Sie nicht als steirisches Printmedium bewusster mit unserer Sprache umgehen? Bitte denken Sie daran, wenn Sie die nächste Ausgabe vorbereiten, dass Sie als Druckwerk, das in der Steiermark beheimatet ist, auch eine Verantwortung für die deutsche Sprache tragen.

Viele Ihrer Leserinnen und Leser werden es Ihnen danken.
KommR Dr. Jürgen Siegert, Graz


Anmerkung der IGM-Redaktion: Diese als „Leserbrief“ verfasste „gut gemeinte“ Kritik des Verfassers, erging an die Chefredaktion des Magazins „Steirerin“ am 8. März 2017. Bis Drucklegung der IGM-Zeitschrift gelangte beim Verfasser, Dr. Siegert, keine Antwort ein. „Darf man „keine Antwort“ nun auch als Antwort der Chefredaktion verstehen?

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Kommentare

von Gast am 19.10.2021 um 13:44
Zum Brief von Herrn Dr. Siegert kann ich nur sagen: "In diesen 4 Jahren haben die Herausgeber und Gestalter der STEIRERIN N I C H T S gelernt. Im Gegenteil, man braucht ein Englisch-Wörterbuch, um den Inhalt zu verstehen. Soll das die Werbung sein, die an Ihre steirischen Kunden kommen soll?

Mit besten Grüßen
Dagmar Grygar

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